Asylbewerber in Schwedeneck

30.07.2015

Die Aufnahme von Flüchtlingen erfolgt nach einem festgelegten Einwohnerschlüssel und ist abhängig von den am Anfang eines Jahres für Deutschland prognostizierten Zuwanderungszahlen.

Daher verändert sich die Zahl der einer Gemeinde zugeteilten Flüchtlinge von Jahr zu Jahr. Für das Jahr 2015 wurden dem Amt Dänischenhagen 62 Asylbewerberplätze zugewiesen, von denen bislang erst ca. 20 Personen im Amt untergebracht werden konnten. Da die Kommunen verpflichtet sind, die zugewiesenen Zuwanderer unterzubringen, besteht derzeit die größte Herausforderung in der Beschaffung von geeignetem Wohnraum, wie auch regelmäßig durch die Annoncen in den Mitteilungsblättern des Amtes Dänischenhagen ersichtlich ist.

In der Regel erfolgt die Unterbringung für die Dauer eines Asylverfahrens; in der Vergangenheit dauerte dies ungefähr 9 Monate. Danach wissen die Asylbewerber, ob sie in ihre Heimat zurückkehren müssen oder ob sie sich auf die Suche nach eigenem Wohngegebenheiten machen dürfen. Mittlerweile kann ein Asylverfahren aber auch länger dauern, da es durch die hohen Zuwanderungszahlen zu Bearbeitungsengpässen kommt. Die Bundesregierung plant daher die Schaffung zusätzlicher Stellen, um die Bearbeitung insbesondere für die Asylverfahren von Bewerbern aus sogenannten sicheren Staaten zu beschleunigen. Eine schnellere Bearbeitung schafft folglich auch freien Wohnraum für nachfolgende Zuwanderer.
Dennoch bleibt es auch bei uns bei einem Engpass von Unterbringungsmöglichkeiten und daher sollte auch nach Möglichkeit jeder freie Wohnraum, im besten Fall bereits möbliert, zur Verfügung gestellt werden. Der Mietvertrag wird dann mit dem Amt Dänischenhagen geschlossen. Die weitere Begleitung wird in der Regel von einigen der mittlerweile ca. 40 ehrenamtlich tätigen Betreuer übernommen, die wiederum von drei Koordinatoren organisiert werden. Zu den häufigsten Aufgaben gehören beispielsweise die Unterstützung beim Bezug der Unterkunft und die erste Begleitung zu Supermärkten, Ärzten, etc. Aus Sicht der Flüchtlinge geben die Betreuer in allererster Linie die Möglichkeit zum Austausch und somit Sicherheit und Orientierung in dem für die Asylbewerber fremden Land.
Die Aufnahme von Asylbewerbern ist also eine Gemeinschaftsaufgabe: Es braucht Mitbürger, die ihren freien Wohnraum zur Verfügung stellen, der dann von der öffentlichen Hand bezahlt wird. Die Mitarbeiter in den Ämtern verwalten den Wohnraum und sorgen für eine geeignete Unterbringung. Und ehrenamtliche Betreuer unterstützen die Flüchtlinge bei der Bewältigung der vielen Stufen auf dem Weg zur Eingliederung in unsere Gesellschaft. Vielen Dank allen Beteiligten!