CDU-Antrag zum Biotop-Verbundnetz abgelehnt

02.08.2024

Statt vorhandene Bioflächen zu vernetzen, werden Kleinstflächen zu Blühwiesen umgestaltet.

Statt vorhandene Bioflächen zu vernetzen, werden Kleinstflächen zu Blühwiesen umgestaltetLandwirtschaft und Biodiversität – eine Landwirtin klärt auf.

Jana Tobian, Landwirtin aus Stohl:
„Es gibt in Schwedeneck drei landwirtschaftliche Betriebe, die nach Bioland- bzw. Demeter-Richtlinien wirtschaften und entsprechend zertifiziert sind.

Sie haben sich verpflichtet, die Artenvielfalt auf ihren Höfen und Feldern zu erhalten, zu stabilisieren und dort, wo es möglich ist, zu fördern und auszuweiten. Dies wird mindestens einmal jährlich kontrolliert und anhand eines Maßnahmenkatalogs abgeprüft.  So unter anderem:
*der Schwalbenbesatz um die Hofstelle (Kunst,- oder Naturnester),
*die Extensivierung von Weideland,
*das Vorhandensein von Insektennisthilfen,
*Zucht von gefährdeten Nutztierrassen,
*alte Baumbestände sowie Streuobstwiesen,
*das Anlegen von ein- oder überjährige Blühstreifen.
Besonderes Augenmerk wird zusätzlich auf den Anbau von Blühenden Kulturen gelegt (z.B. Ackerbohne, Erbse, Kleegras etc.), sodass Insekten sämtlicher Arten den Sommer über reichlich Nahrung zur Verfügung steht.“

Insgesamt werden in unserer Gemeinde ca. 350 ha (= 490 Fußballfelder) nach diesen streng kontrollierten Kriterien bewirtschaftet.

Tobias Brauns, Landwirt aus Birkenmoor:
„Auch die konventionellen Landwirte tragen zur Förderung der Biodiversität und zum Insektenschutz bei. Unsere Familie hat etliche Meter neuen Knick und Streuobstwiesen angepflanzt sowie Blühstreifen angelegt. Die Landwirte haben sowohl das Wissen, als auch die Manpower und die notwendigen Maschinen für die Bearbeitung ihrer Flächen.

Zur Verdeutlichung: 350ha sind 3,5 Millionen Quadratmeter.

Auf 3,5 Millionen Quadratmeter Schwedenecker Gebiet wird schon jetzt viel für Biodiversität und Insektenschutz getan.

CDU-Antrag zum Biotop-Verbundnetz abgelehnt

Wir wollten mit unserem Antrag die Politik mit unseren Landwirten zusammenbringen, um deren Know-how, Manpower und Maschinen zu nutzen, damit die Biodiversität zu fördern und einen Beitrag zum Insektenschutz zu leisten. Unser Antrag beinhaltete auch den Verzicht auf die Anlage und Pflege von Kleinstblühwiesen auf Gemeindeflächen, wie von SPD, UBS und den Grünen beantragt.

Da Landwirte bereits 3,5 Millionen Quadratmeter nach streng kontrollierten Kriterien bewirtschaften, sehen wir in der Vernetzung dieser Flächen einen größeren Effekt als bei der Einrichtung und Pflege gemeindeeigener Kleinstflächen durch die Bauhofmitarbeiter. Wir sind der Meinung, der ohnehin stark belastete Bauhof sollte sich auf seine Kernaufgabe konzentrieren.

Zwar traf der Antrag inhaltlich auf positives Feedback, jedoch wollten SPD, UBS und Grüne nicht auf die neu anzulegenden Blühwiesen verzichten. Daher wurde der Antrag abgelehnt.