Als die Entscheidung gefallen war, das Schulhofprojekt zu verwirklichen, gab es fast genau so viele „Fans“ wie Widersacher.
Nun also mussten die Pläne in die Praxis umgesetzt werden. Dass dies nur mit Hilfe von vielen freiwilligen Helfern geschehen könne, darüber waren sich manche mehr, manche weniger im Klaren. So war der Aufruf und die Bitte zum „Zupacken“ von Spannung und Erwartung geprägt: Würden sich – auchaufgrund der Witterung – genug helfende Hände einfinden, um den Zeitplan einhaltenzu können? Die Sorge erwies sich als unbegründet und am Morgen des ersten von drei „Aktionstagen“ war der Schulhof durch die vielen fleißigen Helfer mit Leben gefüllt – geschäftiges Treiben herrschte, wohin man sah. Die meisten taten, was sie nie vorher gemacht hatten: Es wurden in Akkordarbeit Pflastersteine aufgenommen, gereinigt und zur späteren Verlegung auf Europaletten gestapelt. Treppen und Wälle wurden gemauert, altes Buschwerk herausgerissen und ausgegraben, der Tartanbelag des alten Fußballfeldes vom darunterliegenden Teer getrennt. Dies vereinfache nicht nur die Entsorgung, sondern hielt vor allem um den Preis im Rahmen. An diesem ersten Aktionstag gingen die Arbeiten zügig voran und das Ziel dieses Tages war erreicht: Die zu gestaltende Fläche war entsiegelt, die anzunehmende Form angelegt, so dass die groben Bodenarbeiten von den Maschinen verrichtet werden konnten. Zwei Wochen später folgteder zweite Aktionstag und diesmal waren auchdie Kinder zum Helfen aufgerufen. Nun galt es den Rahmen des neuen Fußballfeldes wieder mit den vorher aufgenommenen Steinen zu pflastern, Wege ins Erdreich zu graben, später mit Rindenmulch zu füllen, um den Schulhof herum Naturtrampelpfade „Geheimwege“ entstehen zu lassen. Der Spezialsand wurde auf die dafür vorgesehenen Flächen aufgebracht und geglättet. Zahlreiche von Fielmann gestiftet er Bäume und Büsche sowie Kräuter und Blumenstauden wurden gepflanzt und ein erstes Mal gewässert. Für Verpflegung und Stärkung zwischendurch wurde an beiden Tagendurch Spenden von Netto-Markt und Bäckerei Witt bestens gesorgt. Der immer wiedereinsetzende Regen konnte den vielen motivierten Helfern die Laune nicht verderben und wer am Ende des ersten Aktionstages noch keine Ausfallerscheinungen und Muskelschmerzen hatte,der sollte spätestens am Ende des zweiten Tages seine Muskeln spüren… Am darauffolgenden Wochenende wurde dann spontander dritte Aktionstag einberufen und mit den ganz hartnäckigen und hoch motivierten Helfern die letzten Arbeiten verrichtet. Bis nach 20 Uhr wurden die gepflasterten Flächen geschlämmt und der Radlader bewegte die letzten Sandschichten um den Schulhof am nächsten Morgen für die Kinder betretbar zu machen. Geschafft – die letzten Feinarbeiten wurden von der Firma „Mut zur Wildnis“ in den kommenden Tagen erledigt. Als die Kinder ihren neuen Schulhof zum ersten Mal bespielen durften,war die Freude groß – wahrscheinlich auch,weil viele von ihnen zur Entstehung maßgeblich beigetragen hatten. Hier bleibt zu hoffen, dass diese Tatsache dazu führen wird, das neu Gestaltete zu achten und zu erhalten. Wer dafür und wer dagegen war sollte hier nicht mehr diskutiert werden. Das Gefühl, für sich und für andere etwas geschaffen zu haben und das Ergebnis sowie die Freude am Verrichten von völlig ungewohnter Arbeitwar prägend. Diese Tage werden vielen noch lange in Erinnerung bleiben!
Quelle: Astrid Schneider, Mitglied im Sozialausschuss, in „Der Schwedenecker“ März 2012
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