
Nur eine Nein-Stimme für den CDU-Kandidaten im Landtagswahlkreis 8 – „Ich bin hier verwurzelt“
Mit stehenden Ovationen feierte die CDU-Basis aus dem Altkreis Eckernförde am Donnerstagabend in Gettorf ihren Kandidaten für die Landtagswahl im Mai nächsten Jahres. 103 von 104 anwesenden Mitgliedern – das entspricht 99,4 Prozent – stärkten Daniel Günther mit ihren Ja-Stimmen den Rücken. Dieser emotionale Moment („Ich bin stolz auf dieses Ergebnis“) dürfte für den 42-Jährigen, der seit dem 5. Oktober 2014 Oppositionsführer im Landtag ist, noch zu toppen sein. Der mit einer Ärztin verheiratete Politiker sieht zum ersten Mal Vaterfreuden entgegen.
Daniel Günther vertritt den Wahlkreis 8 (Stadt Eckernförde, Ämter Dänischenhagen, Dänischer Wohld, Hüttener Berge, Schlei-Ostsee, Gemeinde Altenholz) seit 2009. Er wurde stets direkt gewählt. Im Hotel Stadt Hamburg in Gettorf gab der langjährige Eckernförder Ratsherr (1998
bis 2014) ein Bekenntnis für die Region („hier bin ich verwurzelt“) und für den ländlichen Raum ab. Dieser leide nicht nur unter der von der Landesregierung beschlossenen Neuverteilung der Kommunalfinanzen zugunsten der Städte. Auch die innere Sicherheit komme zu kurz, sagte Günther vor dem Hintergrund stark gestiegener Einbruchsdelikte. Einen weiteren Abbau von Polizeidienststellen im ländlichen Raum werde es mit der CDU nicht geben. Dass nicht einmal jeder zehnte Einbruch aufgeklärt werde, erfülle die Menschen zu recht mit Sorge.
Nicht ausgeschlossen, dass bei der Wahl im Mai 2017 eine Option für eine schwarz-grüne Koalition herauskommt. „Aber dann nur mit einer anderen Landwirtschaftspolitik“, so der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende. Robert Habeck warf er vor, die Landwirte mit immer neuen Vorschriften zu gängeln. Und weiter: „Es wird bewusst die Unwissenheit in der Bevölkerung über landwirtschaftliche Produktionsprozesse ausgenutzt, um Stimmung gegen Landwirte zu machen.“ Für diesen Satz bekam Daniel Günther den stärksten Zwischenapplaus des Abends.
„Dass heute so viele Mitglieder gekommen sind, zeigt, dass wir angreifen und gewinnen wollen“, hatte der CDU-Kreisvorsitzende Johann Wadephulauf die Kandidatennominierung eingestimmt. Ebenso wie Daniel Günther stellte er sich hinter die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel. Er ermahnte „die bayerischen Freunde, mit ihren Worten etwas vorsichtiger umzugehen“. Von den Flüchtlingen müsse verlangt werden, dass sie die Grundwerte dieser Gesellschaft akzeptieren und leben. Daniel Günther: „Wer das nicht befolgt, muss zurück in seine Heimat.“ Der Landesregierung warf der CDU-Kandidat vor, von den 1,5 Milliarden Steuermehreinnahmen „nicht einen Cent“ investiert zu haben. „Wir müssen wieder mehr Geld für Investitionen in die Hand nehmen“, sagte Günther und nannte als Beispiele den Straßenbau, den Ausbau des Breitbandnetzes und die Krankenhäuser.
„Er nimmt die Leute mit“
Was schätzt die CDU-Basis an Daniel Günther? Die KN hörten sich im Saal des Hotel Stadt Hamburg um. Sabine Mues (51), Noer: „Er ist ein sehr guter Oppositionsführer, ein hervorragender Rhetoriker, er bringt die Dinge auf den Punkt und nimmt die Leute mit.“ Stephan Struve (47), Gettorf: „Ich mag seine nette und charmante Art und schätze seinen großen Sachverstand. Daniel Günther ist ein Politiker, der weiß, was er tut.“ Gundula Staack (49), Schwedeneck: „Er ist bodenständig, immer ansprechbar und interessiert sich für die Arbeit in unserem Ortsverein. Daniel Günther hat enorm an Profil gewonnen, und er ist kritikfähig.“ Felix Siegmon (18), Tüttendorf: „Ich schätze an Daniel Günther, dass er sagt, was er denkt, und dass er umsetzt, was er sagt. Er ist ein sehr guter Oppositionsführer.“
Quelle: Burkhard Kitzelmann, Kieler Nachrichten, 13.02.2016
99 Prozent für Daniel Günther
103 von 104 Stimmen: Eindeutiges Votum für Günther als Kandidat für die Landtagswahl 2017 für den Wahlkreis Eckernförde
Daniel Günther aus Eckernförde tritt bei den Landtagswahlen 2017 als CDU-Kandidat für den Wahlkreis 8 (Eckernförde) an. Als alleiniger Kandidat erhielt der Fraktionsvorsitzende und Oppositionsführer im Landtag auf der Wahlkreismitgliederversammlung des CDU-Kreisverbands Rendsburg-Eckernförde am Donnerstagabend in geheimer Wahl 103 der 104 und damit 99 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Der Beifall hielt lange an, es gab Glückwünsche und Blumen. Daniel Günther strahlte. „Ich nehme die Wahl an“, sagte er. „Ich bin wirklich stolz auf das Ergebnis. Ich habe jetzt richtig Lust Wahlkampf zu machen.“ Der CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Dr. Johann Wadepfuhl stärkte ihm den Rücken. Daniel Günther sei einer, der der CDU im Landtag wieder Durchschlagskraft verleiht, sagte er. Nach Peter Harry Carstensen habe die CDU den Anschluss verloren. „Wir wollen wieder die Nummer eins in Schleswig-Holstein werden. Wir fühlen uns hinreichend stark dafür.“ Daniel Günther, 42, Katholik, verheiratet, bald Vater, und – wie er betonte – tief in der Region verwurzelt, hatte in seiner Rede zuvor noch einmal deutlich gemacht, wofür er sich einsetzen will: Für mehr innere Sicherheit, ein restriktivere Flüchtlingspolitik, einen Wechsel in der Agrarpolitik sowie Investitionen in Straßen, Breitbandversorgung und Krankenhäuser. Es ließe Zweifel am Rechtsstaat aufkommen, wenn bei einem Anstieg der Einbruchskriminalität um teilweise über 30 Prozent und einer Aufklärungsquote bei unter 10 Prozent, Täter, obwohl auf frischer Tat ertappt, wieder auf freien Fuß gesetzt würden. Bei aller Zurückhaltung forderte er, dass dagegen härter vorgegangen wird. Und er forderte mehr Polizisten auch in der Fläche, um die Bevölkerung „vor solch kriminellen Exzessen schützen zu können“.
Die Hilfsbereitschaft in der Flüchtlingskrise hält er für unterstützenswert, warnte aber auch vor Überforderung. Er forderte mehr Integration und die Abschiebung derer, die sich nicht integrieren lassen. „Die, die unser Wertesystem nicht akzeptieren, müssen zurückgeschickt werden.“ Weiter plädierte er für einen Wechsel in der Agrarpolitik. Es ginge nicht, Landwirte mit immer neuen Regelungen zu gängeln, erklärte er. Die Landesregierung hätte die Unwissenheit der Bevölkerung über landwirtschaftliche Produktionsmethoden ausgenutzt, der Landwirtschaft dadurch ein schlechtes Image eingebracht. Das kam an bei den Landwirten im Saal.
Schließlich forderte er, dass wieder mehr investiert werde. Bei einen Mehr an Steuereinnahmen von 1,5 Milliarden Euro, seien 839 Millionen Euro zusätzlich für Flüchtlinge bereitgestellt worden und trotz des Haushaltsüberschusses kein Cent davon investiert, kritisierte er die Landespolitik. „Nicht in Straßen, nicht in Breitbandversorgung, nicht in Krankenhäuser.“ Es sei die Herausforderung der Union, dort wieder zu investieren. Daniel Günther erklärte: „Ich sage Ihnen zu, mich da einzusetzen. Mein Ziel ist, wieder für eine CDU in Regierungsverantwortung zu arbeiten.“
Quelle: Michaela Lauterbach, Eckernförder Zeitung, 13.2.2016
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