Talk vor Ort „Wird es Schwedeneck in drei Jahren noch geben?“ (02.05.2013)

07.05.2013

Am Donnerstag, den 2. Mai 2013 lud die CDU-Schwedeneck in ihrer Veranstaltungsreihe "Talk vor Ort" in "Mißfeldt's Gasthof" nach Schwedeneck-Krusendorf ein. Es sprachen Daniel Günther, Landtagsabgeordneter und Torsten Geerdts, ehemaliger Landtagspräsident zu den Themen "Die Zukunft der kleineren Gemeinden am Beispiel Schwedenecks“ und „Wandel und Chance einer älter werdenden Bevölkerung“.

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„Die Gemeinde ist ganz gut aufgestellt“

„Talk vor Ort“ in Schwedeneck auf Einladung des CDU-Ortsverbandes Schwedeneck.

Schwedeneck. Um die Zukunft der kleineren Gemeinden ging es am Donnerstagabend im „Talk vorOrt“ in Schwedeneck. Auf Einladung des CDU-Ortsverbandes sprachen Torsten Geerdts, ehemaliger schleswig-holsteinischer Landtagspräsident, und Landtagsabgeordneter Daniel Günther über Kinderbetreuung, Zuwanderung und die Bildung von Großgemeinden.

Ohne gesellschaftliches Leben bluten Dörfer aus. „Die Strukturen müssen erhalten bleiben“, sagte Torsten Geerdts in Mißfeldts Gasthof im Ortsteil Krusendorf. Ein Bildungsangebot sollte nach Auffassung des 50-Jährigen vorhanden sein. Er bescheinigte Schwedeneck angesichts vorhandener Krippe, Kita und Schule gute Voraussetzungen. „Es geht nicht nur um Betreuung, sondern um frühe Bildung“, so Geerdts, der sich nach dem Ausscheiden aus dem Landtag beruflich neu orientiert. Heutzutage kämen einige Eltern ihrem Erziehungsauftrag nicht nach. Mancherorts freuten sich die Kinder über eine Mittagsverpflegung. „Ich glaube aber, dass die Welt hier noch heil ist“, sagte der gebürtige Neumünsteraner. Nach seiner Ansicht sollten sich die Kommunen in den nächsten Jahren auf Veränderungen einstellen: Laut Geerdts müssen nicht nur die Ballungsräume, sondern auch kleinere Gemeinden mit der Zuwanderung ausländischer Facharbeiter rechnen. „Sie werden auch Schwedeneck attraktiv finden“, vermutete er. CDU und Kirche sollten das Thema aufgreifen. Eine Frage laute: „Welche Aufgaben kommen auf die Gesellschaft zu?“ Die Menschen müssten integriert werden. Er sah in der Zuwanderung durchaus Chancen und eine Bereicherung. Darüber hinaus sollte die Kirche nach seiner Meinung – nicht speziell in Schwedeneck, sondern grundsätzlich – mehr für die Jugendarbeit tun. Und die Senioren? Generationsübergreifendes Wohnen, Pflegedienste und Angebote für Menschen mit Demenz spielten in Zukunft eine größere Rolle, so der Gast. Für Attraktivität sorgten in Schwedeneck zudem Sportverein und Supermarkt.

„Die Gemeinde ist ganz gut aufgestellt“, sagte CDU-Ortsvorsitzender Sönke Paulsen. Und das solle so bleiben. Als ein Ziel im Wahlprogramm gibt der Ortsverband den Erhalt Schwedenecks als eigenständige Gemeinde an. Die Ursache für Befürchtungen, Schwedeneck könnte irgendwann größeren Zentren wie Altenholz oder Gettorf zugeschlagen werden, ist der Koalitionsvertrag der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und SSW. Dass die Schleswig-Holstein-Ampel darin Gemeinde größen von mindestens 8000 Einwohnernanstrebe, kritisierte nicht nur der Eckernförder Landtagsabgeordnete Daniel Günther (CDU). Ob durch eine Zusammenlegung kleiner Kommunen tatsächlich die Verwaltung gestrafft werde, wurde bezweifelt. Vielmehr gab es die Befürchtung,dass in einer „anonymen Großgemeinde“ die Zahl der Gemeindevertreter – und mithin der örtlichen Ansprechpartner – schrumpfe. „Das Ehrenamt wird ausgetrocknet“, meinte Gemeindevertreter Dieter Karich (CDU).

Quelle: Jan Torben Budde in „Kieler Nachrichten“ am 04.05.2013