Kinderbetreuung in der Gemeinde

01.12.2012

Die Gemeinde Schwedeneck hat im vergangenen Jahr das Betreuungsangebot für unterdreijährige Kinder stark ausgebaut.

Man mag sich fragen, warum dies notwendig war. Zum Einen wurden durch die Bundesregierung die gesetzlichen Vorgaben dahingehend verändert, dass bis zum 1.8.2013 für 35% der unterdreijährigen Kinder Betreuungsplätze durch die Kommunen gestellt werden müssen. Darüberhinaus erwächst zu diesem Zeitpunkt ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle Kinder nach Vollendung des ersten Lebensjahres. Zum anderen hat sich die Gesellschaft in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten gewandelt. In unserer modernen, aufgeklärten und gleichberechtigten Welt haben Frauen glücklicherweise die gleichen beruflichen Möglichkeiten wie Männer. Das bringt natürlich mit sich, dass in den Familien beide Partner in vergleichbarem Maße beruflich eingebunden sind. Und volkswirtschaftlich ist es auch äußerst sinnvoll, dass qualifizierende Berufsausbildungen auch genutzt werden. Darüberhinaus müssen aus wirtschaftlichen Gründen häufig beide Elternteile zum Familieneinkommen beitragen. In der Gemeinde Schwedeneck werdenim Schnitt ca. 30 Kinder pro Jahr geboren. Es gibt also ungefähr 60 Kinder inder Altersgruppe der ein- bis zweijährigen Kinder. Geht man also entsprechendder gesetzlichen Regelung von einem Bedarf in Höhe von 35% aus, so wären dies 21 benötigte Plätze. Die Gemeindevertretung hat seinerzeit diesen Bedarf erkannt und eine Arbeitsgruppe beauftragt, Möglichkeiten zur Schaffung solcher Betreuungsplätze zu prüfen. In der DRK Kindertagesstätte Surendorf gibt es zurzeit eine sogenannte Familiengruppe, also eine gemischte Gruppe aus unter-und überdreijährigen Kindern. Hier können maximal neun unterdreijährige Kinderbetreut werden. In Dänisch Nienhof wurde inzwischen eine Krippengruppe eingerichtet, hier können zehn weitere Kinder betreut werden. Es gibt also jetzt schon 19 Plätze für die Betreuung unterdreijähriger Kinder. Da die Plätze aber schon belegt sind und mit einer Steigerung des Bedarfs gerechnet werden muss, wird auch der Kindergarten der Kirchengemeinde Krusendorf in naher Zukunft eine Krippengruppe für die Betreuung einrichten. Das Betreuungsangebot für die nochnicht schulpflichtigen Kinder stellt im Haushalt der Gemeinde Schwedeneck einender größten Posten dar. Grund genug, den Einfluss der Gemeinde auf dieHaushaltspolitik der einzelnen Kindergärten zu stärken. Eine weitere Arbeitsgruppe wurde entsprechend beauftragt, die z.T. schon mehrere Jahrzehntealten Verträge mit den Trägern der Kindertagesstätten zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Die alten Verträge ließen den Trägern freien Handlungsspielraum bzgl. Ihrer Haushaltspolitik. Die Gemeinde durfte lediglich das Defizit tragen, auf welches sie keinerlei Einfluss hatte. Mit der Kirchengemeinde in Krusendorf wurde entsprechend ein neuer Vertragausgehandelt, der den Einfluss der Gemeinde auf finanzpolitische Entscheidungen erhöht hat. Ein Mustervertrag wurde durch die Arbeitsgruppe bestehend aus jeweils zwei Mitgliedern der SPD, der UBS sowie der CDU Fraktion erstellt und später als Verhandlungsgrundlage durch die Gemeindevertretung beschlossen. Das DRK als Träger der Kindertagesstätte in Surendorf sperrt sich leider gegen eine Neugestaltung des Vertrages, was mittelfristig sicher zu großen Problemen im Zusammenhang mit dieser Einrichtung führen wird. Die Verhandlungen mit der Elterninitiative Schwedeneck e.V. sind aufgenommen, so dass hier sicherlich mit einer Neugestaltung der vertraglichen Situation zu rechnen ist.

Quelle: Sönke Burmeister, bürgerliches Mitglied im Ausschuss für Kinderbetreuung, in „Der Schwedenecker“, März 2012

 

Rechenfehler bei der SPD

Manchmal sollte man eben doch etwas genauer hinschauen: Im Juni dieses Jahres hatte Herr Jordan in einer öffentlichen Veranstaltung des SPD Ortsvereins Schwedeneck über das vermeindlich schlechte Betreuungsangebot in unserer Gemeinde informiert. In der letzten Sitzung des Sozialausschusses musste er jedoch klarstellen, dass er Jahrgänge irrtümlich doppelt gezählt hat und das Angebot nun doch deutlich über dem Durchschnitt liegt. Hier einmal die Berichterstattung aus der lokalen Presse - in chronologischer Reihenfolge:

In der „ECKERNFÖRDER ZEITUNG“ war am 22. Juni 2012 folgender Artikel zu finden:

U3-Betreuung: Nur zwei von zehn haben einen Platz - SPD Schwedeneck informierte über Kinderbetreuungssituation in der Gemeinde

Surendorf. Es muss noch einiges passieren, damit in Schwedeneck ab August 2013 alle Kinder unter drei Jahren (U3) einen Platz in einer Kindertageseinrichtung bekommen. Darauf haben Eltern von U3-Kindern dann einen Rechtsanspruch. Derzeit liegt das Platzangebot für die Jüngsten bei 16,4 Prozent. "Das bedeutet, dass weniger als zwei von zehn Kindern derzeit einen Platz bekommen", sagte Dr. Erwin Jordan, stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender der SPD und Mitglied im Ausschuss für Kinderbetreuung und VHS. Zusammen mit Bürgermeister Gustav Otto Jonas und Roland Bartz, Vorsitzender der SPD-Fraktion, informierte er am Mittwochabend rund 20 Bürger über die Situation der Kindertagesbetreuung in der Gemeinde. Das Problem: Zwar gebe es in Krusendorf eine Regelgruppe für Kinder ab drei Jahre und ab August eine neue Krippengruppe, in Surendorf zwei Regelgruppen und eine altersgemischte Gruppe, sowie in Dänisch Niendorf zwei Regel- und eine U3-Gruppe, aber das reicht nicht aus. Selbst wenn sich das Platzangebot ab August durch die zusätzliche Krippengruppe für U3-Kinder auf 24,1 Prozent verbessert - 75,9 Prozent der Jüngsten sind dann immer noch ohne Platz. Und wenn U3-Kinder ab August 2013 keinen Platz in einer Kindertagesstätte (Kita) bekommen, würden sie eine Einrichtung in einer anderen Gemeinde besuchen - Schwedeneck müsste einen Kostenausgleich zahlen. Schon jetzt gibt die Gemeinde viel Geld im Kita-Bereich aus: "Das Thema besetzt den Haushalt seit vielen Jahren. Zurzeit haben wir 425 000 Euro eingeplant", sagte Bartz. "Durch den U3-Ausbau rechnen wir in Zukunft mit 450 000 Euro." Laut Jordan kosten die Kitas rund 790 000 Euro im Jahr. Den Mammutanteil mit etwa 50 Prozent trägt die Gemeinde, die Elternbeiträge liegen bei 29 Prozent, die Träger sind mit einem Prozent dabei. Der Bund, das Land und der Kreis bezuschussen die Kitas mit 30 Prozent. Erst kürzlich hatten die Gemeindevertreter beschlossen, die mit 3,50 Euro pro Stunde für die Eltern teurere Tagespflege zu unterstützen. Sollten in den Schwedenecker Einrichtungen keine Plätze mehr frei sein, zahlt die Gemeinde, wie der der Kreis, 1 Euro pro Stunde dazu. "Ich warte immer noch auf mehr Unterstützung vom Bund", hob Jonas hervor. Aus den steigenden Kosten resultieren hohe Beiträge für die Eltern. So kostet ein Platz in einer Regelgruppe für sechs Stunden Betreuung am Tag 110 bis 171 Euro, ein Krippenplatz für acht Stunden am Tag 280 bis 290 Euro. "Hätte ich gewusst, dass ich hier so viel bezahlen soll, wäre ich in Kiel geblieben", sagte Antonia Franz aus Surendorf. Sie sei "eigentlich total zufrieden", da in den Kitas "großartige Arbeit" geleistet würde, so Franz weiter, die selbst als Erzieherin in Kiel tätig ist. Aber: In der Landeshauptstadt liege der Höchstsatz für Kindertageseinrichtungen bei 265 Euro. In Schwedeneck nutzt sie zwei Stunden weniger als dort, zahlt aber nur 30 Euro weniger. An den hohen Elternbeiträge werde sich so schnell nichts ändern, so Bartz. "Wenn Bund und Land uns nicht mehr unterstützen, sehe ich keine Möglichkeit, etwas zu verändern." Allerdings will die SPD-Fraktion versuchen, die Betriebskosten durch Stromsparen und ähnliches zu senken. Die Diskussion sei aufschlussreich gewesen, sagte Bartz. Jetzt sollen Elternvon U3-Kindern nach ihren Wünschen befragt werden.

 

In den "KIELER NACHRICHTEN" war am 14.09.2012 folgender Artikel zu finden:

Doch genug Kitaplätze? Probleme mit dem Kinderzählen in Schwedeneck

Schwedeneck. Allenthalben wird darüber gerätselt, wie viele Kinder unter drei Jahren (U-3) im August 2013 in einer Gemeinde leben werden und wie viele ihrer Eltern ihren dann rechtlich zugesicherten Platz in einer Kindergrippe in Anspruch nehmen. Die gängigen Fragen wie: Müssen neue Krippenplätze geschaffen werden, fördern wir die Tagesmütter oder haben wir genügend Plätze zur Verfügung? sind schwer zu beantworten, denn die Zahl der Kinder, die einen Platz in Abspruch nehmen könnten, lässt sich kaum genau schätzen. In Schwedeneck verkündete die Ortsgruppe der SPD im Juni die Schreckensmeldung, nach ihren Berechnungen gebe es nur für 24 Prozent der U-3-Kinder einen Betreuungsplatz. Da hat sie sich offensichtlich verrechnet, stellte sich bei der Sitzung des Sozialausschusses am Dienstagabend heraus. Erwin Jordan (SPD), der diese Berechnungen präsentiert hatte, sagte nun, eigentlich liege Schwedeneck mit seinen Krippenplätzen über dem schleswig-holsteinischen Durchschnitt. Er schiebt die Schuld für die erste falsche Berechnung auf das Amt Dänischenhagen: "Das ist ärgerlich für mich - ich habe mich darauf verlasse, dass die Zahlen, die mir das Amt gegeben hat, korrekt sind." Waren sie laut Ausschussvorsitzenden Sönke Burmeister (CDU) und Amtsleiter Dirk Osbahr auch. Die Tabelle listet die Kinderzahlen allerdings so auf, dass sie zu Missverständnissen führen kann. Aber da die zuständige Abteilung im Amt bei der Berechnung laut Osbahr nicht zurate gezogen wurde, konnte dieses Missverständnis nicht aus dem Weg geräumt werden. "Sie haben Irritationen ausgelöst", kritisierte Burmeister Erwin Jordan in der Sitzung am Dienstag: "Wenn sich die Kinderzahlen auf einmal verdoppeln, hätte man das kritischer nachlesen müssen. Besonders, bevor man mit solchen Zahlen an die Öffentlichkeit geht." Auch wenn die Schwedenecker Kinderschwemme wohl ausbleibt: Voll werden die Kitas im kommenden Jahr schon sein, sagte Mitarbeiter der drei Einrichtungen. Sie berichteten außerdem von vermehrten Zuzügen junger Familien in die Gemeinde. Allerdings lässt auch das zahlentechnisch vom Amt nicht belegen. Um als Gemeinde zumindest eine grobe Idee zu bekommen, wie es um die Elternwünsche nach Krippen- und Kitaplätzen bestellt ist, soll nun ein Fragebogen erstellt werden, der die Betreuungsbedürfnisse der Schwedenecker abfragt. Wenn der Bedarf feststeht, könnte man sich auch mit dem Wunsch der Elterninitiative näher auseinandersetzen, sagte Burmeister. Die würde sich gern räumlich erweitern, um so auch mehr Krippenkinder unterzubringen.

 

In der „ECKERNFÖRDER ZEITUNG“ war am 14.09.2012 folgender Artikel zu finden:

Elternbefragung zu Kita-Plätzen geplant

Surendorf. Muss die Kindertagesstätte Dänisch Nienhof vergrößert werden? Mit diesem Themabefasste sich der Sozialausschuss der Gemeinde Schwedeneck am Mittwochabend. "Wir haben vor, die U 3-Plätze auszubauen, weil der bisherige Raum nicht ausreicht", sagte der Vorsitzende des Vereins Jens Leisse. Es gäbe so viele Anfragen, man könne bei mehr Platz auch mindestens fünf weitere Kinderunterbringen. Die Pläne sehen vor, einen separaten Bereich für die Kinderkrippe mit Schlafraum, eigenen sanitären Anlagen und Wickelbereich zu schaffen. Die Elterninitiative Schwedeneck hatte einen Antrag auf Förderung von Investitionen im Rahmen des Bundesprogramms Kinderbetreuungsfinanzierung gestellt, der abgelehnt worden war, da die Gemeinde als Eigentümerin des Gebäudes nicht ihr Einverständnis gegeben hatte und laut Aussage des Kreises die Finanzierung nicht gesichert sei. Bürgermeister Gustav Otto Jonas berichtete, dass der Antrag nicht in Gremien behandelt worden wäre und sich die Gemeinde erstmal Gedanken über weitere Kosten machen müsse. Ausschussmitglied Regine Floth-Tamminga hakte bei der Bausumme nach, da es in den Unterlagen drei verschiedene gab. Leisse erklärte, dass 340 000 Euro im ursprünglichen Antragvorgesehen waren, die Planungen dann zurückgefahren worden wären auf 229 000Euro, man aber auch mit 200 000 Euro Baukosten auskommen könne. Die Leiterin der Kita, Ute Holterhus sagte, dass zehn Plätze genehmigt seien, es aber nur sechs Schlafplätze gäbe und die Kita wegen des zu engen Raumes nicht allen Kindern die volle Betreuungszeit bieten könne. "Es muss was passieren, es ist so eng", sagte sie. "Wir müssen daran arbeiten, dass man eine Lösung findet." Der Ausschuss will nun durch einen Fragebogen den tatsächlichen Bedarf für die U3 und Ü3 Betreuung bei den Eltern erfragen. Die Leiterinnen der drei Kitas in der Gemeinde berichteten über die Belegung. Sie habe bereits Absagen erteilen müssen, sagte Ute Holterhus. "2013 können sechs Kinder im Elementarbereich nicht aufgenommen werden", sagte sie. Ab Oktober sei die Krippe mit zehn Plätzen belegt. "Es ist sehr voll. Alle drei Kitas bei uns sind ziemlich voll." Ihr sei der große Zuzug in letzter Zeit aufgefallen. 47 Kinder, davon neun in der Krippe, seien im Moment in der DRK-Kindertagesstätte in Surendorf, sagte Betreuerin Martina Tischmann. Ab Februar 2013 sei die Krippe mit zehn Kindern voll belegt. Karin Mordhorst vom Kirchenvorstand gab für die evangelische Kita Krusendorf an, dass die Krippe mit acht Kindern voll sei. Um den Umfang der benötigten Betreuung zu ermitteln, erstellen Burmeister und Jordan einen Fragebogen für die Eltern voneinschließlich fünfjährigen Kindern. "Es ist sinnvoll, den Bedarf zu ermitteln, da es eine hohe Fluktuation gibt", so Burmeister. Die Umfragesei unverbindlich, allerdings wolle man die Eltern von vornherein über die Kosten für die Betreuung informieren, so Burmeister. Karl-August Meves regte an, sich die Zahl der Kinder vierteljährlich vom Amt mitteilenzu lassen. "Nach den jetzigen Zahlen haben wir genug Plätze", sagte er.