Dänisch Nienhof ein attraktiver Strand - erreichbar für alle

20.05.2020

Wie ist die Idee?


Die Situation in Dänisch Nienhof kennen wir alle. Ein unebener Weg, eine steile, sanierungsbedürftige Treppe, dann viel tiefer Sand und irgendwann eine herunter gekommene Toilette. Eine DLRG-Unterkunft, die seit Jahren eine Zumutung ist. Eine einsame Bank. Das schön gelegene “Strandhaus”,  zu dem Menschen mit körperlichen Gebrechen kaum gelangen können.

Die Idee besteht nun darin, den Weg herzurichten sowie die Treppe zu verbreitern und mit einem robusten Lift auszustatten. Direkt anschließen soll sich eine geräumige Plattform, auf der ein schlichtes, dem Aussehen des Strandhauses angepasstes Gebäude entsteht, mit  Platz für einen Kiosk, eine  DLRG-Unterkunft und barrierefreie Sanitärräume. Vor dem Gebäude soll es auf der Plattform einen Aufenthaltsbereich geben mit  Bänken. Über eine kleine Treppe und eine Rampe gelangt man auf einen Weg aus mobilen Elementen, der bis zur Wasserkante führt.

Wozu soll das gut sein?


Zunächst mal Eines vorweg:
Der Strand von Dänisch Nienhof ist ein konzessionierter Badestrand. Wir erhalten Kurtaxe. Eine DLRG-Unterkunft und barrierefreie Sanitärräume sind ein Mindestkriterium, das wir zu erfüllen haben. Bisher sind alle Versuche der Sanierung von Toilette oder DLRG-Hütte an den viel zu hohen Kosten für diese Einzelmaßnahmen gescheitert. Der Standort der jetzigen Toilette ist zum Bauen ungünstig, da man mit Gerät kaum heran kommt. Das macht es teuer. Fördermöglichkeiten standen bisher nur begrenzt zur Verfügung. Die Genehmigungsbehörden spielten in der Vergangenheit auch nicht mit. Alle Pläne mussten zu den Akten gelegt werden.

Als von Ihnen gewählte Gemeindevertreter müssen wir verschiedene Punkte  berücksichtigen und mit Augenmaß abwägen. 

Welche sind das?

Soziale Aspekte:


Alle Menschen haben das Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Niemand soll sich aufgrund einer Beeinträchtigung ausgeschlossen fühlen. Unser “Berater für Menschen mit Behinderungen, Matthias Krasa, hat sich intensiv in diese Projektidee eingebracht. Viele unserer älteren Bürgerinnen und Bürger haben große Schwierigkeiten, in Dänisch Nienhof den Strand zu erreichen. Menschen mit körperlichen Einschränkungen, und das sind nicht nur Ältere, haben das Bedürfnis, am Strand Erholung zu finden. Eltern mit Kindern und Buggys möchten sich nicht am Beginn der Treppe entscheiden müssen, welches der Kinder sie oben zurücklassen, während sie ein anderes herunter tragen. Das betrifft unsere eigenen Einwohner genauso wie Gäste der Mutter-Kind-Klinik.

Wirtschaftliche Aspekte:


Als Gemeindevertreter müssen wir mit den von Ihnen erwirtschafteten Steuergeldern vernünftig umgehen. Bei allen Entscheidungen müssen wir uns die Frage stellen:  Was bringt uns das? In diesem Fall müssen wir sehen, wer von einem solchen umfangreichen Projekt wirtschaftlich profitieren würde. 
Natürlich wäre es für unseren Touristikbetrieb ein Vorteil, wenn wir für unsere Gäste in Dänisch Nienhof einen angemessenen, modernen aber dennoch naturnahen Strand bieten können, der eine Kostenpflicht auch rechtfertigt, vor allem vor dem Hintergrund, dass in den kommenden Jahren mit mehr Gästen zu rechnen ist. Auch die privaten Vermieter, von denen wir sehr gern mehr hätten, würden von einem barrierefreien und attraktiven Strand profitieren. Die Mutter-Kind-Kurklinik befürwortet das Projekt im Sinne Ihrer Patienten ebenso wie das Pflegeheim für seine Bewohner und Gäste. Und natürlich ist da ist auch das “Strandhaus”, dass noch mehr Gäste haben könnte, wenn sie nur dorthin kämen. Alle diese Betriebe zahlen hier Steuern, bieten Arbeitsplätze, zahlen Kurabgabe. Die Gemeinde sollte großes Interesse haben, den Standort attraktiv zu halten.  Das gilt insbesondere nach den schwierigen Corona-Zeiten.
Alle haben gut von dem Projekt - wir haben gut von ihnen!



Wird das genehmigt?


Davon dürfen wir inzwischen ausgehen, da es ein positives Signal der Unteren Naturschutzbehörde gab.
Eine Baugenehmigung für die DLRG-Unterkunft gab es bereits.
Die kluge Kombination verschiedener Funktionsbereiche in einem einzigen Gebäude am unteren, gut erreichbaren Ende der Treppe verringert die Baukosten.
Wir werden das entsprechende Grundstück kaufen und dann auf eigenem Grund und Boden bauen. Gute Voraussetzungen.

Können wir uns das leisten?


Das wollen wir seriös prüfen lassen. 
Fest steht: Noch nie war die Chance auf Umsetzung so groß!
Die Staatskanzlei hat uns sehr ermutigt, Förderung aus ihrem “Fond für Barrierefreiheit” mit einer Förderquote von bis zu 70% zu beantragen. Die “Aktivregion Eckernförder Bucht” sieht das Projekt ebenfalls positiv. Wir haben unter Umständen auch die Möglichkeit, weitere Zuwendungen zu erhalten. So wurden uns bereits erste private Spenden von mehreren Seiten in Aussicht gestellt und werden den Eigenanteil der Gemeinde vermindern. Am Ende müssen wir prüfen, wieviel Geld wir selbst noch in die Hand nehmen müssen. Wird die finanzielle Belastung in einem angemessenen Verhältnis zu den sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen stehen?

Die Frage bleibt: Wollen wir das?

Wir reden hier über Steuergeld. Wollen wir das Geld unserer Bürger in ein solches Projekt stecken? Ist das gut angelegt? 
Die CDU findet: Wir sollten jetzt die Gelegenheit nutzen und genau diesen Punkt seriös prüfen lassen. Dafür stehen schon 17.000€ für einen Planer zur Kostenermittlung bereit. Die Gemeindevertreter müssen das Geld dafür nur freigeben. Dafür hat es aus dem zuständigen Fachausschuss die einstimmige Empfehlung an die Gemeindevertretung gegeben, die bereits vorgesehenen Mittel freizugeben. Der entsprechende Beschluss der Gemeindevertretung steht noch aus. Die CDU Fraktion hat bereits in der letzten Sitzung darauf gedrängt, dies möglichst schnell nachzuholen. Denn, wie der Bürgermeister völlig richtig zu Bedenken gab: Es ist keine Zeit zu verlieren. Abgabeschluss für ein Antragsverfahren ist der 1. April 2021. Erfahrene Kommunalpolitiker wissen, dass da nicht mehr viel Luft ist.

Wir hoffen, dass alle vielleicht vorhandenen Bedenken unter den Beteiligten Gemeindevertretern kollegial kommuniziert werden, damit wir uns auf den lange herbei gesehnten Weg zur Umsetzung eines für alle gut erreichbaren Strandes in Dänisch Nienhof machen können.