Im Jahr 1992 tritt ein Investor mit der Idee an die Gemeinde heran, auf dem Gebiet der heutigen „Triangel“, „Am Schulwald“ und „Steinberg“ ein Sporthotel, Wohnbebauung und weitere Infrastruktur wie Ladenzeile, Seniorenwohnungen und Kindergarten zu erstellen. 1994 ist Baustart des Hotelkomplexes, bald darauf beginnt man auch, in der Triangel zu bauen.
Bis 1997 verläuft der Baufortschritt des Hotels schleppend. Es wird bekannt, dass die dafür aufgenommenen Kredite den Gebäudewert bei weitem übersteigen. Der Rohbau wird verkauft und die neuen Eigentümer beantragen eine Umnutzung zu Eigentumswohnungen.
Die Gemeinde unterstützt das Unterfangen in der Hoffnung auf baldige Fertigstellung und ändert daraufhin den Bebauungsplan. Es kommt aber nur wenig Schwung in die Sache und spätestens ab Herbst 2001 ist klar: Stillstand auf der Baustelle.
Die Bürger/Innen sind empört, die Gemeinde fühlt sich verschaukelt.
2004 wird Sönke Paulsen zum Bürgermeister gewählt. Er sorgt er für die Anfertigung einer Machbarkeitsstudie , um herauszufinden, was man mit dieser Gebäude-Ruine anfangen kann. Diese Studie wird gefördert durch die LSE (Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse Dänischer Wohld, ein Vorgänger der heutigen AktivRegion).
Mithilfe der Studie werden ab 2005 diverse mögliche Investoren angesprochen, aber die Eigentümer haben überteuerte Preisvorstellungen, sodass alle Bemühungen verpuffen. Bürgermeister Paulsen lässt nicht locker und schaltet im November 2006 das Wirtschaftsministerium ein, damit alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, diese schändliche Bauruine loszuwerden. Gleichzeitig übt er weiter Druck auf die Eigentümer aus durch Androhung von Ordnungsverfügungen und weist immer wieder darauf hin, dass endlich ein Realisierungskonzept zum Baufortschritt vorzulegen ist.
Die Untätigkeit auf der jahrelangen Baustelle will er sich nicht weiter bieten lassen. Im Juni 2007 bittet er um einen „Runden Tisch“ mit Innenministerium, Investitionsbank und dem Kreis RD-ECK.
Der Eigentümer signalisiert Bereitschaft zur Teilnahme an einem Gespräch. Im November 2007 kommt es dann zu einem ersten Termin am „Runden Tisch“.
Der Eigentümer versucht in der Folge das Verfahren hinauszuzögern. Im April 2008 teilt der Kreis dem Eigentümer mit, dass nunmehr wegen mangelndem Baufortschritt die Baugenehmigung erloschen ist. Der Eigentümer wird plötzlich aktiv, droht zunächst damit, die Immobilie an eine GmbH zu veräußern und diese dann in Insolvenz gehen zu lassen. Er schaltet einen Fachanwalt ein.
In den nächsten Wochen folgen Termine zwischen Bürgermeister Paulsen, den Eigentümern und dem gegnerischen Anwalt. Paulsen informiert über eine ernsthafte Anfrage eines Investors, die an ihn herangetragen wurde. Der Eigentümer verzögert, hält sich nicht an vereinbarte Termine, versucht auf Zeit zu spielen. Gespräche mit dem Kaufinteressenten verlaufen im Sande. Im Oktober 2008 bittet Paulsen den Kreis, eine Abrissverfügung anzudrohen. Im November signalisiert die Gemeinde die Bereitschaft, sich an den Abrisskosten mit einem bescheidenen Betrag zu beteiligen.
Im Dezember 2008 beschließt die Gemeinde eine begrenzte Beteiligung an den Abrisskosten und stimmt einem Alternativplan zu Bebauung des nun freien Grundstückes zu. Daraufhin kommt es endlich zum Verkauf des Grundstückes an einen neuen Bauträger.
Am 28. Februar 2009 feiern die Schwedenecker, vor allem die Surendorfer und die Anwohner der Triangel den lang ersehnten Abriss der weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannten „Hotelruine“.
Ein filmreifes Drama um Träume, falsche Erwartungen, Größenwahn und sehr viel Geld begann 1992 und wurde dann 2008 durch das beharrlich und kompetente Auftreten von Bürgermeister Sönke Paulsen zu einem guten Ende gebracht.
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